Shen Dao Naturheilpraxis - Heilpraktikerin Nina Schäfer

Traditionelle Chinesische Medizin, Akupunktur & Naturheilkunde
Schule für T'ai Chi Ch'uan & Qi Gong

 


 
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  Traditionelle Chinesische Medizin & Akupunktur

 

 

Was ist Akupunktur?   Bzw. Was ist die Traditionelle Chinesische Medizin?

Akupunktur gehört zu den naturheilkundlichen alternativen Behandlungsmethoden und ist bis heute von der Schulmedizin nur teilweise anerkannt, da wissenschaftliche Beweise noch nicht ausreichend erbracht worden seien.

Bitte betrachten Sie diese Seiten ausdrücklich nur als Information zur Veranschaulichung und nicht als Diagnosehilfe. Eine naturheilkundliche Behandlung ersetzt auf keinen Fall eine schulmedizinische Diagnosestellung und Zurateziehung.

Die klassische Akupunktur ist nur eines von mehreren Standbeinen der Traditionellen Chinesischen Medizin, welche vor mehreren tausend Jahren (einige Quellen besagen, die chin. Medizin sei 6000 Jahre alt) in China entstanden ist.

 Eine kurze Übersicht der Bereiche der Chinesischen Medizin:

- Akupunktur
- Moxibustion
- Chin. Kräuterlehre
- Chin. Diätetik (Ernährungslehre)

- Schröpfen
- Tui Na An Mo (Chin. Massage)
- T’ai Chi Ch’uan/Taiji Juan
- Ch’i Kung/Qi Gong

- Feng Shui (Chin. Lehre von der Raumgestaltung)

Die ursprüngliche chinesische Medizin basiert auf empirischen Erfahrungen.
Alte hellsichtige chinesische Meister stellten fest, dass das Qi, die allem innewohnende Energie, welche überhaupt erst Leben und Lebendigkeit möglich macht, im Körper in bestimmten Strömen, den sogenannten Akupunktur-Meridianen, zusammenfließt.
Auf diesen Leitbahnen verteilt entdeckten sie eine Art Qi-Sammelstellen (Höhlen), die „Akupunkturpunkte“, welche durch Stimulation von außen bestimmte Veränderungen im Energiefluss des Körpers und somit den Körperfunktionen bewirken konnten.
Durch diese Punktstimulation ist man in der Lage, Ungleichgewichte und energetische Disharmonien umzuleiten und zu harmonisieren.
Man leitet Energie dort ab, wo ein Energieüberschuss zu finden ist und leitet sie dorthin, wo ein Mangel herrscht.

 Die Stimulation der Punkte geschieht mit feinen Akupunkturnadeln, die in Durchmesser und Länge, sowie im Material variieren können.
Die ersten Nadeln wurden früher nur dafür genutzt, das Qi/die Energie des Behandlers zu bündeln. D.h. der Therapeut behandelt den Patienten mit seinem Qi und nutzt die Nadel nur außerhalb des Körpers, um sein Qi gezielt zu leiten. Die Methode, die Nadeln durch die Haut zu stechen wurde erst sehr viel später entwickelt.
Die gängigen Akupunkturnadeln bestehen heutzutage aus Stahl. Teilweise werden jedoch nach alten Vorbildern auch noch Gold- und Silbernadeln verwendet.
Goldnadeln haben von sich aus eine tonisierende/stärkende Wirkung, während Silbernadeln eine sedierende/ableitende Wirkung haben. Stahlnadeln wirken grundsätzlich neutral. Jedoch kann man mit ihnen durch spezielle Stimulationstechniken (heben/senken/drehen) sowohl tonisieren als auch sedieren.

 Man muss jedoch dazu sagen, dass Akupunktur allein nicht in der Lage ist, dem Körper neue Energie hinzuzuführen. Dies kann nur geschehen durch Moxibustion und/oder Verabreichung chinesischer Kräuter. Weshalb die Kombination von Akupunktur und Kräutern die ideale Behandlung ist.

Moxibustion, oder kurz „Moxa“ ist neben der Akupunktur und den Kräutern ein weiteres Standbein der Chinesischen Medizin. Es werden spezielle Kräuter (chin. Beifusskraut, Artemisia vulgaris) über bestimmten Akupunkturpunkten abgebrannt und führen so dem Körper neue Energie hinzu. Dieses Abbrennen kann auf verschiedenste Arten und Weisen geschehen: Den meisten bekannt sind die Moxazigarren. Beifuss in Zigarrenform gepresst wird angezündet und die glühende Spitze wird nah an den Körper herangeführt, um spez. Punkte zu wärmen. Weiterhin kann man loses Moxakraut in eine sog. Moxabox legen und anzünden. Dieses führt dem Körper großflächig Wärme zu. Wohl die beste Art zu moxen ist das Abrennen auf der Nadel selbst. Hierzu wird gepresstes Moxakraut auf den Schaft der in der Haut verweilenden Nadel aufgebracht und angezündet. Dadurch wird die Wärme nicht nur von außen großflächig sondern auch über die Nadeln nach innen geleitet, wo sie sich wellenartig ausbreitet. Eine sehr angenehme und wirksame Methode!

Außerdem gibt es noch verschiedenste kleine Moxa-Kleber, die mit einem kleinen Abstand-Plättchen auf die Haut aufgebracht und angezündet werden.

Zuletzt gibt es dann noch die Reiskorn-Methode. Hierbei wird eine kleine in Reisform gepresste Menge Moxakraut direkt ohne Abstand auf einen speziellen Akupunkturpunkt gelegt und angezündet. Kurz bevor die Haut verbrannt wird, wird das „Reiskorn“ schnell von der Haut geschubst. Eine im wahrsten Sinne des Wortes brenzlige Methode, die aber, wenn sie, ohne Brandnarben zu verursachen, beherrscht wird, sehr wirksam ist. Angewandt wird diese Methode wohl nur noch sehr selten und hauptsächlich von traditionsliebenden Behandlern in China.

 Akupunktur und Moxa sind eine wichtige Kombinationsmöglichkeit in der chinesischen Medizin.
Das chinesische Wort für Akupunktur „Zhen-Jiu“ bedeutet wörtlich übersetzt „stechen und brennen“.

 

Chinesische Diagnostik

Die vier zentralen Untersuchungsmethoden der Chinesische Diagnose sind

1.    die Anamnese, d.h. eine komplette Befragung des Patienten über seine
       gesamte Krankheitsgeschichte,
2.    die optische Inspektion, u.a. die Zungendiagnose. bei der die Zungenform,
       -farbe, Belag, Feuchtigkeit, und Flächenbeschaffenheit der Zunge
        zählen. Die Zunge ist wie ein offenes Buch. Man kann an ihr die physische
        wie auch die psychische Verfassung des Patienten ersehen.

3.   die Palpation (fühlen/tasten), zu der auch die  
       Pulsdiagnose gehört.
       Es werden 28 verschiedene Arten von Pulsen auf 12 
       verschieden Positionen an den Radialisarterien (Pulsader am Handgelenk)
       gemessen.
       Das Echo des Blutstromes aus dem jeweiligen Körperbereich, welches an der 
       inneren und äußeren Arterienwand gemessen wird, weist auf die Ursache der 
       Krankheit hin.

4.    Diagnose durch Gehör und Geruch, wobei auf die Körpergerüche, auf die 
       Höhenlage und Stärke der Stimme und das Atmungsgeräusch geachtet  wird.

 

Die 5-Elemente-Lehre oder -Theorie

Die 5-Elemente-Theorie ist uns "Westlern" meist zu Beginn ein großes Rätsel. Jedoch ist sie auch sehr plakativ. Fast jeder, der sich ein wenig mit der chinesischen Medizin beschäftigt hat, hat schon davon gehört. In jedem Einführungs- oder Handbuch kann man viele Kapitel über die 5-Element-Theorie finden.

 Jedoch ist, wie der Name schon sagt, die 5-Elemente-Theorie nur eine Theorie. Sie ist keinesfalls die Grundlage der Chinesischen Medizin! Sie ist nur eine Hilfe, um die Grundlagen der Chinesischen Medizin besser verstehen, nachzuvollziehen und erklären zu können. Sie ist dem System sozusagen aufgelagert. Die Chinesische Medizin ist für viele Menschen ein Buch mit sieben Siegeln. Auch wir, die wir teilweise schon viele Jahre damit arbeiten und behaupten, ein bisschen etwas zu wissen, verstehen wahrscheinlich nur einen Bruchteil dieses Riesengebäudes an Erfahrung, an Zusammenhängen zwischen Körper, Seele und Geist, an GANZheitlicher Medizin.

 Die Theorie beruht auf den 5 Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser.
Jedem Element sind eine Farbe, eine Himmelsrichtung, eine Jahres- und Tageszeit, eine Geschmacksrichtung u.a.m. zugeteilt. Jedes unserer Organe wird einem Element und damit auch den anderen Eigenschaften des Elementes zugeordnet. Weiterhin gibt es zugeordnete Gewebe, Drüsen, Körperteile, Sinnesorgane, Flüssigkeiten, psychisch belastende Faktoren, Klimaeinflüsse,.....

 Es folgt eine kurze Tabelle, um das eben Erwähnte zu verdeutlichen:

Element

Holz

Feuer

Erde

Metall
Wasser


Farbe
 

Grün

Rot

Gelb

Weiss/grau

Blau/schwarz


Tageszeit
 

Morgen

Mittag

Nachmittag

Abend

Nacht


Jahreszeit
 

Frühjahr

Sommer

Spätsommer 
oder Dojos*

Herbst

Winter


Klimaeinfluss
 

Wind (Ostwind)

Wärme

Feuchtigkeit

Trockenheit

Kälte


Himmelsrichtung
 

Osten

Süden

Mitte

Westen

Norden


Energet. Bewegung
 

Nach aussen

Nach oben

Mitte

Nach innen

Nach unten


Geschmack  
 


Sauer


Bitter


Süss


Scharf/pikant


Salzig


Yin-Organ
 

Leber

Herz

Milz

Lunge

Niere


Yang-Organ
 

Gallenblase

Dünndarm

Magen

Dickdarm

Harnblase


Funktionssystem
 

Nervensystem

Blut
Endokrines System

Verdauungssytem Lymphe,Muskulatur

Atmung

Harnsystem
Reproduktion


Gewebe
 

Muskeln/Sehnen

Blut- und Nervenbahnen

Muskeln, Bindegewebe, Fett

Haut

Knochen, Haare, Nägel, Zähne


Sinnesorgan

Augen

Sehen

Zunge

Tasten

Lippen/Mund

Schmecken

Nase

Riechen

Ohren

Hören


Körperflüssigkeiten
 

Tränen

Schweiss

Speichel, Lymphe

Schleim, Auswurf

Urin


Positive Emotion
 

Phantasie, Ideen, Initiative, Enthusiasmus

  Logik, Intellekt,
Geistesgegenwärtig-
keit,Konzentration, Lust, Freude, Liebe

Soziale Fähigkeiten, Anpassung, Offenheit, Gleichgewicht, Bedächtigkeit, Lebensfreude

Rhythmus, Regelmässigkeit, Pflichtgefühl, Gerechtigkeit, Mitgefühl

Willensstärke, Lebenskraft, Geduld, Vorsichtigkeit, Ruhe, Sanftmut


Negative Emotionen
 

Wut, Zorn, Aggression, Erschrecken

Traurigkeit, Hysterie, Phobie

Grübeln, Spekulationen, Stress

Sorge, Verzweiflung, Vermissen

(Lebens-) Angst, Depression

 * Dojos sind die sog. Zwischen- oder Übergangsphasen, also immer ca. 1 Woche vor bis 1 Woche nach dem Wechsel von einer Jahreszeit zur anderen.

 Das Zusammenspiel der Elemente in unserem Körper ist laut der Traditionellen Chinesischen Medizin die Grundlage für ein harmonisches Funktionieren der Organe, des Immunsystems, der Psyche,......

 Alle Organe in unserem Körper arbeiten zusammen wie eine Familie; sie ernähren und kontrollieren sich gegenseitig. Im folgenden nun eine Grafik zum Veranschaulichen:

    

Sheng- & Co-Zyklus

     

 
    Sheng-Zyklus, auch Fütterungszyklus genannt

Der Sheng-Zyklus veranschaulicht, wie sich die Elemente und Organe gegenseitig ernähren.

Das Feuer bildet Asche und nährt somit die Erde.

Die Erde bringt Erze und Mineralien hervor und nährt damit das Metallelement.

Das Metall dient zum Graben von Brunnen und kann zu Flüssigkeit geschmolzen werden und nährt somit das Wasserelement.

Das Wasser nährt die Pflanzen und damit das Holzelement.

Das Holz wiederum nährt das Feuer.

 Auf organischer Ebene gibt ein Organ dem folgenden Organ Energie. Man nennt dies auch Mutter-Sohn-Beziehung. Hier kann man gezielt mit der Akupunktur beeinflussen, indem wir die sogenannten Mutterpunkte und Sohnpunkte auf den Meridianen nadeln und so den Energiefluss von der Mutter zum Sohn fördern können.
Hat eine Mutter selbst zu wenig Energie oder ist in einem Zustand von Dominanz egoistisch, wird das Kind/der Sohn nicht ausreichend ernährt und es kommt zu Mangel- und Schwächesymptomen.

  

Erschöpfungszyklus (der umgekehrte Sheng-Zyklus)

Das Kind-Element entzieht dem Eltern-Element Energie, es erschöpft es
 
Holz erschöpft Wasser.
Feuer erschöpft Holz.
Erde erschöpft Feuer.
Metall erschöpft Erde.
Wasser erschöpft Metall.

 

 Co-Zyklus, Kontrollzyklus

Der Co-Zyklus beschreibt den Kreislauf der kontrollierenden, eindämmenden, evtl. auch verletzenden Energien zwischen den Elementen.

Das Feuer schmilzt Metall.

Metall sägt Holz.

Holz beschattet, befestigt und durchdringt die Erde.

Erde dämmt Wasser ein und absorbiert es auch.

Wasser löscht Feuer.

 

Ein Beispiel für die kontrollierenden Energien zwischen den Organen ist die Kontrolle der Nierenenergie über das Herz. Sind die Nieren energetisch zu schwach, das Herz zu kontrollieren, kann das Herz ungehindert losgalloppieren. Dies kann sich oftmals in Herzstolpern, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen,... äußern. In diesem Fall wäre es aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin zumeist wenig sinnvoll, das Herz in Form von Betablockern oder Anti-Arrhythmica in eine Zwangsjacke zu stecken, sondern wir müssen die Nieren stärken, damit sie ihre Funktion, nämlich die Kontrolle des Herzens, wieder ausführen können.

 Ein weiteres anschauliches Beispiel:
Die Leber ist belastet und überreagiert dadurch, da sie generell ein sehr aktives Organ ist. In ihrer Dominanz will die Leber keine Energie abgeben, d.h. sie ernährt ihr Kind, das Herz, nicht mehr ausreichend. Dies kann sich z.B. in Herzschwächesymptomen oder auch psychischen Störungen bemerkbar machen. In diesem Falle kann man über den Sheng-Zyklus arbeiten, indem man den Sohnpunkt der Leber und den Mutterpunkt des Herzens nadelt. Man kann aber auch sehr effektiv den Co-Zykluspunkt der Leber nadeln: Wir erinnern: das Metall kontrolliert das Holz, also die Lunge kontrolliert die Leber. In ihrer Dominanz will die Leber aber nicht kontrolliert werden. Sie blockiert also die Lunge in ihrer Funktion,, die dadurch geschwächt wird. Nadeln wir nun den Co-Punkt der Leber, aktivieren wir die Lunge und ihre Kontrollenergie. D.h. das Metall sägt das übermäßige Holz ab und siehe da: wir haben Feuerholz à das Feuerelement/das Herz wird automatisch  gestärkt.

Ein letztes Beispiel: Übermäßige Kontrollenergie
Greifen wir das Beispiel der dominanten Leber wieder auf: Das Holzelement ist zu stark / die Leber ist dominant. Nun hat ja das Holz eine Kontrollfunktion über die Erde. In ihrer übermäßigen Energie kontrolliert das Holz aber nicht die Erde, sondern sie unterdrückt das Erdelement, welches dadurch geschwächt wird. Wie sie aus der Tabelle vielleicht schon entnommen haben, sind einem Element immer Yin- und Yangorgane zugehörig (Yin & Yang werden im nächsten Abschnitt genauer erläutert). Beim Erdelement ist die Milz das Yin-Organ, also mehr passiv und träge/langsam-reagierend. Die Milz wird energetisch durch die Leber unterdrückt und geschwächt. Dies kann sich z.B. in Bindegewebsschwäche, Organsenkungen, Krampfadern, Durchfall/bzw. weicherem Stuhl, Ödemen, verstärkten Menstruationsblutungen, uvm. äußern. Der Magen, das aktivere und schnell reagierende Yang-Organ des Erdelements, jedoch will sich nicht unterdrücken lassen und bildet rebellisches Magen-Qi, welches entgegen der normalen Energierichtung nach oben steigt. Dies kann Magendruck, Übelkeit, Erbrechen, Aufstoßen, Sodbrennen, Stirnkopfschmerz u.a. auslösen. Man nennt dieses Syndrom* auch: „die Leber wandert in den Magen/bzw. den Mittleren Erwärmer ein“.

 * ein Syndrom ist ein gemeinsames Auftreten verschiedener Symptome, ein Symptomkomplex

  

Reizzyklus, der umgekehrte Co-Zyklus

 Das Enkelkind missachtet das Großeltern-Element
 
Feuer verdampft Wasser
Wasser erweicht Erde
Erde erstickt Holz
Holz stumpft Metall
Metall entzieht Hitze aus dem Feuer

  

Partnerorgane:

Um das Bild zu vervollständigen sei hier noch einmal aufgeführt, dass innerhalb eines Elementes immer zwei, bzw. im Feuerelement 4 Organe zusammenarbeiten. Diese beiden Organe sind Partnerorgane oder auch Bruder und Schwester und unterstützen sich gegenseitig und haben auch gemeinsame Aufgaben. Ein Organ ist immer dem Yin und das andere dem Yang zugeordnet.

 Yin-Organe = Haupt- und Festorgan       Yang-Organe= Hohl- und Transportorgan

 

            Yin

 

           Yang

Feuer

Herz

ßà

Dünndarm

Kreislauf/Perikard

ßà

Endokrin

Erde

Milz

ßà

Magen

Metall

Lunge

ßà

Dickdarm

Wasser

Nieren

ßà

Harnblase

Holz

Leber

ßà

Gallenblase

   

    

 

          Yin & Yang  

 Yin und Yang sind die beiden Extreme, Gegensätze, die beiden Pole.

Yin & Yang sind ständig bestrebt, einander auszugleichen. Sie erreichen dies jedoch nie vollständig und sind dadurch ständig in Bewegung. Diese Bewegung erzeugt Leben. Ohne Bewegung ist kein Leben möglich. Wenn man so will, könnte man Yin & Yang auch als Motor beschreiben.

 Polarität, Bewegung, Wandlung, Rhythmen und Kreisläufe, Sinuswellen, ...

 Das Entsprechungssystem von Yin und Yang besagt, dass alle Naturerscheinungen und Lebensabläufe in polarer Wechselbeziehung zueinander stehen. Die polaren Grundqualitäten von Wirkungen sind keine absoluten Größen, sondern komplementär und einem ständigen Wandel unterworfen.

Die Kategorien Yin und Yang repräsentieren sich ergänzende Prozesse, die helfen, Gesetzmäßigkeiten des Wandels im Kosmos wie im menschlichen Leben zu verstehen. Das chinesische Schriftzeichen für Yin zeigt die von Wolken abgedunkelte und von der Sonne weniger beschienene Nordseite eines Hügels; das Schriftzeichen für Yang zeigt die sonnenbeschienene Südseite. Hier ist bereits die Dynamik erkennbar, wie sie auch im sogenannten Yin-Yang-Symbol offensichtlich ist: jeder Prozess trägt bereits den Keim des anderen, ihn ablösend, in sich.
Die Veränderungen folgen einem natürlichen Rhythmus, Tag folgt Nacht, Gezeiten steigen und fallen, die Jahreszeiten wechseln einander ab.

 

 

  Für die Betrachtung von Krankheit und Gesundheit bezeichnet Yin strukturierende Prozesse, weshalb es mit "passiv" gleich gesetzt wird, und Yang aktive, impulsgebende und nach außen gerichtete Prozesse.  Yin-bezogene Erkrankungen zeigen sich als Ausgebranntheit, Immunschwäche, generelle Schwäche, sklerotisierende Prozesse, langsam fortschreitende zerstörerische/zerfallende Prozesse.
Yang-bezogene Erkrankungen zeigen sich eher als akute und schnell voranschreitende Krankheiten, fiebrige und entzündliche Prozesse, die oftmals schmerzhaft sind.
Schubweise verlaufende Krankheiten sind beiden Elementen zuzuordnen: z.B. die rheumatoide Arthritis: der akute schmerzhafte und entzündliche Schub ist Yang, das chronische Zwischenstadium mit Steifigkeit und Schwellung ist Yin.

 Yang ist das Aktive, das Induzierende, Bewegende, Dynamisierende, sich Entfaltende; das, was Bestehendes verwandelt. Yin , das Struktive, d.h. Konkretisierende, Materialisierende, Somatisierende, wird im chinesischen Denken verstanden als Vollendendes, Ruhendes, Festes.

 

Yin

 

Yang

dunkel

-

hell

Nacht

-

Tag

kalt

-

warm

Wasser

-

Sonne

Erde

-

Himmel

Winter

-

Sommer

Innenseite

-

Aussenseite

Ruhe

-

Bewegung

Passivität

-

Aktivität

das Langsame

-

das Schnelle

der Kreis

-

die Linie

sinken

-

steigen

weiblich

-

männlich

Unterfunktion

-

Überfunktion

Alter

-

Jugend

Materie

-

Energie

symbolisches Denken

-

analytisches Denken

...

-

...

  

Chinesische Medizin: kein "Herumdoktern" an Symptomen, sondern eine Zusammenarbeit zwischen Patient und Behandler.

 Wie oben schon kurz erwähnt ist die Chinesische Medizin eine ganzheitliche Medizin. Wir betrachten nicht nur den Körper und dessen Funktionen und Funktionsausfälle, Syndrome und Symptome. Sondern wir betrachten den Körper, die Seele und den Geist. Die Zusammenhänge. Wieso entstehen diese Symptome, wo kommen Sie her? Was kann ich als Betroffener tun, um dauerhaft „heil zu werden“. Körper, Seele und Geist sind untrennbar! Das eine bedingt das andere. Seelische Verletzungen können zu Organfehlern führen. Organfehler zu seelischen Problemen.
Mit der Akupunktur, den Kräutern, generell mit der traditionellen chinesischen Medizin, werden grundsätzlich und immer mit jeder Maßnahme Körper und Geist und Seele behandelt!
Leider wird heutzutage die Traditionelle Chinesische Medizin häufig durch die „Verwestlichung“ zu einer Syndrom- und Symptombehandlung reduziert, die nach der Kochbuchmethode verfährt. "Diese Punkte für diesen Schmerz, jene Punkte für jenen Schmerz." Diese Art und Weise ist meiner Meinung nach ein Armutszeugnis unserer westlichen Welt. Durch Ansichten wie: „Was ich nicht sehen und wissenschaftlich beweisen kann, gibt es nicht!“ verschließen wir unsere Augen vor den Dingen, die wirklich wichtig sind und uns und das Leben erst ausmachen! Nämlich die feinstofflichen und energetischen, subtilen Vorgänge.
Tatsächlich gilt ja die Akupunktur immer noch als wissenschaftlich nicht erwiesen oder nicht nachweisbar. Dem stehen Tausende von Jahren von Erfahrungswerten gegenüber. Wer hat Recht?
Kann man Wind sehen? Nein, aber er existiert und wir spüren ihn. Und er kann gut tun oder krank machen. Kann man Qi sehen? Nein, aber man kann es spüren. Und es kann gut tun oder krank machen.

 

In der Praxis kommt es immer wieder vor, dass wir Patienten haben, die zwar zur Behandlung kommen, aber innerlich noch nicht bereit sind, den Schritt zum Gesundsein zu gehen. Das heißt, der Patient verlangt „Helfen Sie mir“ oder „Machen Sie mich gesund“, ist aber tief im Inneren nicht dazu bereit, selbst mitzuwirken und alte Verhaltensmuster und seelische Verletzungen loszulassen, um neue Wege zu beschreiten.
Oft können wir solchen Patienten dann nur kurzfristig helfen. Die Symptome verblassen erst, kommen aber zurück oder es tut sich einfach nichts, da sich krankheitsauslösende Muster und Verstrickungen nicht aufgelöst haben. (Dabei lassen wir jetzt einmal außer Acht, dass eine fehlende Besserung natürlich auch im Unvermögen des Behandlers liegen kann).
Wir als Behandler können niemanden „heilen“. Wir können nur dem Patienten und dessen Körper Impulse setzen, so dass sie an den richtigen Stellen beginnen, zu arbeiten.
Wir müssen versuchen, den Patienten dort abzuholen, wo er gerade steht und können ihn nur begleiten auf dem Weg, den er selbst beschritten hat durch die Entscheidung, sich in eine Behandlung zu begeben. Konstruktive Zusammenarbeit ist uns und den Patienten eine große Freude!

  

 Tut Akupunktur weh?

 Generell kann man nicht behaupten, Akupunktur wäre schmerzhaft.
Jedoch gibt es immer wieder Unterschiede von Mensch zu Mensch und von Tag zu Tag. Einige Menschen sind grundsätzlich empfindlicher als andere, da sie einfach eine höhere Anzahl von  Nervenrezeptoren in der Haut aufweisen. Auch kann eine schwankende Tagesstimmung und –verfassung eine veränderte Schmerzempfindlichkeit hervorrufen.
Grundsätzlich ist es jedoch Aufgabe des Therapeuten, die Behandlung so zu gestalten, dass es für den Patienten so schmerzfrei wie möglich, aber doch so effektiv wie nötig ist.

 Immer wieder gibt es Behandler, die keine ausreichenden Nadelstimulationstechniken gelernt haben. Dies erkennt man daran, dass die Nadeln einfach gesetzt werden, ohne ein sogenanntes De-Qi hervorzurufen. Das De-Qi ist das Locken und das Sammeln des Qi’s am Punkt, welches durch die Nadelstimulation (heben, senken, drehen, vibrieren, .....) geschieht. Es entstehen ganz unterschiedliche Gefühle wie Druck, ein Voll-werden, Kribbeln, Wärme, Kälte, ein Gefühl wie ein leichter Stromschlag oder auch ein Muskel-Anspannen u.a.m.. Diese Sensationen werden vom Patienten teilweise als unangenehm empfunden, sind jedoch ein wichtiger Bestandteil der Nadel-Therapie, denn ohne Qi am Punkt, kann der Punkt nicht arbeiten.

 Der geübte Behandler ist jedoch auch in der Lage, das De-Qi an der Nadel zu spüren, ohne dass der Patient es vielleicht bemerkt hat.

 In einigen Fällen greift auch das alte Sprichwort: „Schmerz muss mit Schmerz vertrieben werden.“
Dies bedeutet natürlich nicht, dass der Behandler dem Patienten absichtlich Schmerz zufügt. Es kann jedoch sein, dass bestimmte Punkte schmerzhaft sein können, wenn sich dort ein Krankheitseinfluss bemerkbar macht.
Schmerzhafte Punkte werden auch teilweise als Diagnose-Hilfe genutzt. So gibt es z.B. bestimmte Methoden der Akupunktur (wie z.B. die YNSA Yamamoto Neue Schädel-Akupunktur), bei denen man den druckschmerzhaftesten Punkt auffinden und nadeln muss, um einen Effekt zu erzielen.

 Sogenannte Ah-shi-Punkte (Ah-shi oder Ashi (chin.)= deutsch „Aua“) beweisen sich auch immer wieder als besonders effektvolle Punkte in der Schmerztherapie mit Akupunktur.

Eine alte chinesische Regel besagt: Schmerz entsteht nur dort, wo das Qi nicht fliessen kann.
D.h. also, dass genau dort, wo der Schmerz auftritt, eine Qi-Blockade die Ursache ist, die also auch punktgenau aufgelöst werden muss.

  

Akupunktur ist oftmals eine Detektivarbeit, denn es gibt keine zwei Patienten, die auf die selbe Art und Weise behandelt werden können. Selbst wenn beide offensichtlich die gleichen Symptome oder Erkrankungen vorweisen, so findet man bei genauerem Hinsehen immer feine Unterschiede in der Ausprägung, Ursache und im Entstehen der Krankheit. Dies wiederum erfordert also auch eine gezielte und individuelle Behandlung.

Deshalb erfordert die Behandlung auch größtenteils eine ausführliche Anamnese, die sich meist auf das gesamte Leben des Patienten bezieht. Krankheiten entstehen nicht einfach von heute auf morgen. Mit Ausnahme von Infektionskrankheiten ist es fast eine Sache der Unmöglichkeit, dass jemand heute schwer erkrankt, wenn er gestern noch scheinbar völlig gesund war. Krankheiten sind immer eine Ansammlung vieler Umstände und Belastungen. Unser Körper ist ein Wunderwerk! Er wird nicht durch einzelne Belastungen aus dem Gleichgewicht geworfen, es sei denn, es besteht eine sehr hohe Giftigkeit oder krebserregende Wirkung wie z.B. bei Asbest! Wenn wir erkranken, dann geschieht dies als Konsequenz vieler, langwieriger oder sich ständig wiederholender Belastungen, deren Vorboten und Anzeichen und Auswirkungen vom Menschen übersehen oder einfach übergangen werden.

Es gibt ein altes Sprichwort: „Wer nicht hören will, muss fühlen.“

 

 

Chin. Kräuter / Diätetik (Ernährungslehre) Der Einsatz von Kräutern und speziellen Lebensmitteln ist eine weitere Säule der Traditionellen Chinesischen Medizin. Auch Kräuter und Lebensmittel sind nach den 5 Elementen in die verschiedene Geschmackrichtungen unterteilt (sauer, süß, bitter, salzig, neutral) und haben somit auch spezielle Effekte wie: zusammenziehend, schweißtreibend, wärmend, kühlend, usw. Durch vermehrte Einnahme spezieller Lebensmittel oder Kräuter kann also aus Sicht der TCM der Behandlungseffekt unterstützt werden.
Lesen Sie hier mehr über Kräuter.

 

Schröpfen  Schröpfen bedeutet das Aufsetzen von sogenannten Schröpfköpfen mit Unterdruck. Schröpfköpfe bestehen traditionell aus einer Art Bambusbechern, heutzutage jedoch eher aus Glas oder Kunststoff. Durch das Ansaugen der Haut/des Bindegewebes können Durchblutung und Lymphfluss gefördert werden. Je nach Sog-Stärke kann man mit den Schröpfköpfen nach den Prinzipien der TCM stärken oder ableiten. Außerdem dient das Schröpfen häufig der Linderung von Schmerzen.

 

Tui Na An Mo  (auch "Tuina-Massage") ist eine spezielle chinesische Art der Massage. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine Wohlfühlmassage, sondern um eine Behandlung im Sinne der TCM - nur ohne Nadeln. Es werden mit gezielten und speziellen Massagemethoden Meridiane und Akupunkturpunkte behandelt, um den optimalen Energiefluss wiederherzustellen.

 

T'ai Chi & Qi Gong sind chinesische Bewegungskünste, die darauf abzielen, im Sinne der TCM durch eigene Körperertüchtigung den optimalen Energiefluss wiederherzustellen. Es handelt sich hierbei um verschiedene Übungen, die auf die verschiedenen Meridiane und Organ-/Elementsysteme abzielen. Das T'ai Chi ist ursprünglich eine Selbstverteidungskunst mit hohem gesundheitlichem Wert.
Bei Interesse lesen Sie mehr auf meinen gesonderten Seiten für T'ai Chi und Qi Gong.

 

Feng Shui ist die chinesische Kunst der Raumgestaltung und dient dazu, Gebäude und Räume derart zu strukturieren, dass nach den Gesichtspunkten der TCM auch in den Räumen ein optimaler Energiefluss gewährleistet ist und keine störenden krankmachenden Einflüsse zugelassen werden.